Einsiedel die Perle im Zwönitztal
Einsiedel-2
Streckenplan
zum Festumzug

Hier können Sie den Festumzug sehen 

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Ab 10:00 Uhr ging das Stellen zum großen Festumzug am Gewerbegebiet an der Strecke Niederwaldstraße los. Auf 8 verschiedenen Stellflächen mußten alle Festumzugsteilnehmer, Fahrzeuge und Tiere in einem geordneten Chaos Aufstellung nehmen. Hatten sich die Organisatoren die Aufgabe gestellt, die Entwicklung Einsiedels in 50 Bildern darzustellen. Von der ersten urkundlichen Erwähnung 1254 bis in die Gegenwart waren attraktive, mit viel Liebe dargestellte Ereignisse aus dem Leben der Einsiedler zu sehen. Weil sich alle am Zeitplan gehalten hatten, gab es keine grösseren Probleme. Hatten doch die Organisatoren Wochen vorher den Platz bis auf den letzten Zentimeter ausgemessen. Das Interesse am Festumzug war so gross, das die Zuschauer schon fast das Stellen behinderten. Nach gut zwei Stunden waren dann alle bereit, das es endlich losgehen konnte. Nachdem dann die letzten Busse mit sehr vielen Gästen Einsiedel erreicht hatten und die Zugverantwortlichen mit Polizei der Einsiedler Feuerwehr und den vielen Helfern ihr O.K gegeben hatten, ging es fast pünktlich los. Viele Tausend Zuschauer am Straßenrand erwarteten den prächtigen Festumzug. Obwohl es 8 verschiedene Stellflächen gab, hat der Abmarsch sehr gut geklappt. Auf der gesamten Strecke vom Ortseingang bis zum Ziel am Einsiedler Festgarten am Einsiedler Brauhaus herrschte währen des gut zweistündigen Umzuges eine wunderbare Stimmung. Mit viel Beifall wurden alle herzlich begrüsst. Für alle am Festumzug beteiligten Personen war dieser Sonntag ein unvergessliches Erlebnis, haben doch alle für ihre monatelangen Vorbereitungen den Lohn
( Beifall und Hochrufe ) erhalten und ein Stück Einsiedler Geschichte mit geschrieben.

Angeführt wurde der Festumzug von einer Reiterstaffel, dem Spielmannszug “Chemnitztaler”, gefolgt vom Alten Einsiedler und den Herold.
Bild 1 Urkunde vom Papst Innocenz IV - 1254
Die ersten Ansiedler kamen in das Zwönitztal und unseren Heimatort Einsiedel vermutlich bereits im 12. Jahrhundert. In der päpstlichen Urkunde von 1254 wird erstmalig der Kirchenbezirk Chemnitz genannt und dem Abt des Benediktinerklosters Chemnitz auf dem Schlossberg ein Aufsichtsrecht für den Pfarrer der St. Jakobi-Kirche Chemnitz und die umliegenden Kirchen gewährt. Zu den umliegenden Kirchen gehörte auch die in Einsiedel.
Wir feiern die 750-Jahr-Feier, weil bereits die 700- und 725-Jahr-Feier auf dieser Grundlage stattfanden. Die eigentliche Ersterwähnung von EinsiedeI, also die älteste Urkunde, in der der Name Einsiedel auftaucht, stammt aus dem Jahr 1299. Dort wird ein Guntherus de Einsidelen als Burgmann in Zschopau genannt. Das Bild zeigt die ersten Siedler, die im 13. Jahrhundert hier nach Einsiedel kamen. Es waren deutsche Auswanderer aus Süddeutschland, die den Wald rodeten und sich eine neue Existenz schufen.
Dargestellt von den Mitgliedern des “Spießgeselle e.V.”.
Bild 2 Bauernkrieg und Reformation 1525
In der Zeit des ausgehenden Mittelalters waren die Frondienste und Lebensbedingungen recht hart. Die in vielen Burgen etablierten Adligen forderten zahllose Arbeitsleistungen zur Bestellung ihrer Felder und zur Versorgung des Viehs. Mit der Bibelübersetzung in die deutsche Sprache durch Martin Luther und der Predigt in deutscher Sprache waren wichtige Voraussetzungen für die Entstehung einer evangelischen, vom Papst unabhängigen Kirche geschaffen worden. Alle Bauernkriegsforderungen wurden mit Bibelzitaten begründet und belegt. In Einsiedel sind Bauernaufstände nicht bekannt, der Amtmann in Wolkenstein berichtete dem Kurfürst, "die Bauern raseten ein wenig", es gab also Unmut und es gab Verhandlungen über die Begrenzung der Fronarbeit und der Wildschäden. Es werden typische Waffen des Bauernkrieges mit stehender Sense und Dreschflegel gezeigt. Der erste evangelische Pfarrer ]ohann Marschner ist 1547 in Einsiedel bezeugt. Dargestellt von den Mitgliedern des “Spießgeselle e.V.”.
Bild 3 Verträge zwischen Bauern und Adel 1796
Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung am Ende des 18. Jhd. ermöglichte den Abschluss von Verträgen zwischen dem Gerichtsherrn Kurt Heinrich von Einsiedel, der von den Rittergütern Dittersdorf und Weißbach aus die Herrschaft Einsiedel verwaltete und den Bauern aus allen zur Herrschaft gehörenden Orten nämlich Reichenhain, Erfenschlag, Einsiedei, Dittersdorf, Weißbach und Kemtau. Die Frondienste wurden eingeschränkt und eine Reihe von Geldleistungen dafür eingeführt. Mit diesen Änderungen entstanden Bedingungen für die freie wirtschaftliche Betätigung und den Übergang zu den Industrieentwicklungen im 19.Jh. Das Bild zeigt den Abschluss der Verträge mit Siegel und Unterschrift zwischen Bauern und Adel. Dargestellt von den Mitgliedern des “Spießgeselle e.V.”.
Bild 4 Kirchenbau 1822 - 1827
Wir sehen ein Modell der Einsiedler Kirche, wie sie in den Jahren 1822 - 1827 nach den Plänen und unter der Leitung von Christian Friedrich Uhlig aus Altenhain erbaut worden ist. Zunächst gab es Pläne, Teile der damals vielleicht schon 600 Jahre alten, inzwischen baufällig gewordenen Kirche wieder zu verwenden. Schließlich setzte sich der Entwurf zu einem kompletten Neubau durch. Toskanische Säulen, klassizistische Dreieckgiebel und eine barocke Haube auf dem quadratischen Turm bestimmen das Bild dieser Kirche, die 1945 zerstört und später verändert wieder aufgebaut wurde. Das Kirchenmodell begleiten im Festzug: Der Baumeister Uhlig, die Gräfin Renate Auguste Luise Henriette von Düben, die die Grundsteinlegung der Kirche vornahm, je ein Zimmermann, Maurer und Dachdecker, der Orgelbauer Johann Gotthold Jehmlich, der die von seinem Bruder begonnene Orgel vollendete, der damalige Ortspfarrer und Chronist des Baus, Johann Friedrich Benjamin Fritsche, der Kirchenrechnungsführer, Fuhrdienste leistende Bauern und ein Schullehrer.
Bild 5 Straßenbau 1847
Das 19. Jahrhundert ist in unserer Heimat durch die Entwicklung von Gewerbe und Industrie gekennzeichnet. Die zunehmende Warenproduktion erforderte ausgebaute Straßen mit Brücken über die Bäche und Flüsse, so dass eine weitgehende sichere Befahrbarkeit täglich gewährleistet werden konnte. Die Jahrhunderte zuvor gab es wenig ausgebaute Pfade mit Furten durch die Flüsse. Nach langen Regenzeiten konnten die aufgeweichten Wege nicht befahren und die Hochwasser führenden Flüsse nicht gequert werden. Der erste Straßenbau durch Einsiedel war der Bau einer befestigten Verbindung zwischen Alt-Chemnitz und Ehrenfriedersdorf. Die Straße wurde als Halbchaussee ausgebaut, das ist eine Straße der 2. Ausbaustufe. Das Bild zeigt Bauarbeiter in historischer Kleidung mit historischen Geräten und großen Pflastersteinen. Der Straßenbau wurde damals weitgehend durch menschliche Arbeitskraft bewältigt. Größere Steine konnten mit Pferdefuhrwerken auf die künftige Trasse gefahren werden und wurden vor Ort durch so genannte Steinbrecher zertrümmert und als Packlager verwandt. Der Arbeitsaufwand war riesenhaft. Die Straße wurde deshalb von der gräflichen Herrschaft angeregt als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, in Notzeit ausgebaut. Davon kündet die Gedenktafel an der Teuerungseiche noch heute.
Bild 6 Eisenbahn seit 1875
11875 erhielt Einsiedel durch den Bau der Strecke Chemnitz - Aue - Adorf /V einen Eisenbahnanschluss. Die Beschäftigten der Eisenbahn trugen eine Uniform. Sie waren in der Mehrzahl Beamte der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn. Von 1935 bis 1985 bot die Deutsche Reichsbahn, auch als Attraktion, das auf der Straße fahrbare Anschlussgleis an. Eisenbahnwagen wurden auf den Rollenfahrzeugen transportiert. Es wird ein Kesselwagen auf dem Straßenroller der Bauart Culemeyer, gezogen von einer Tatra- Zugmaschine, befördert. Dieses Ensemble gehört dem Sächsischen Eisenbahnmuseum e. V. Chemnitz
Bild 7 Entwicklung der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft war seit der Besiedlung des Zwönitztales ab Ende des 12. Jahrhunderts die alleinige Erwerbs- und Ernährungsgrundlage für die Bevölkerung. Mit der Besiedlung waren die Hofstellen bestimmt und Grenzen der einzelnen Bauerngüter in Form von so genannten Waldhufenstreifen von der Zwönitz bzw. vom Bach aufwärts bis an die Wald- bzw. Gemarkungsgrenze festgelegt. Die Bevölkerung lebte im Verband der Großfamilie auf dem Bauernhof. Die Ernteerträge waren Grundlage der Ernährung der Einwohner. Die selbstständigen Bauern mussten über Frondienste die Rittergüter in Dittersdorf und Weißbach durch Arbeitsleistungen unterstützen, die Felder bestellen und das Vieh versorgen. Das Gesamtbild steht unter dem Motto Heugewinnung und gibt beginnend mit historischen Arbeitsgeräten einen kleinen Einblick in das Leben der Bauern. Die Mechanisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert und die Auswirkungen der zwei Weltkriege brachten den Bauern gravierende Veränderungen. Durch die Kollektivierung wurde der traditionell selbstständige Bauernstand mit je 20 Hofstellen in Einsiedel und in Berbisdorf fast vollständig zerschlagen. Die Chancen der Wiedervereinigung nutzten drei Haupterwerbsbetriebe und weitere drei Betriebe im Nebenerwerb. Sie bewirtschaften zusammen mit der Agrargenossenschaft die Kulturlandschaft von Einsiedel und Berbisdorf.
Dargestellt vom Bürgerverein Berbisdorf e.V.
Bild 8 Industrie ab 1819
Einsiedel gab es bereits im Mittelalter und bis in das 18. Jahrhundert hinein eine größere Anzahl von Handwerksbetrieben, die für den Bedarf der bäuerlichen Bevölkerung produzierten. Um 1820 entstehen erste Industriebetriebe als Baumwollspinnereien und in Einsiedel auch als Strumpfwirkereien, die weit über den örtlichen Bedarf hinaus bald ganz Deutschland mit Waren beliefern. Es konnten seit dieser Zeit mehr und mehr Menschen ihren Broterwerb außerhalb der Landwirtschaft verdienen. Das Bild zeigt die erste Strumpffabrik Carl Friedrich Lohs seit 1819 in Einsiedel an der Berbisdorfer Straße. Die Strumpffabrik Lohs bestand bis 1946 und hat in den 1920er Jahren bis zu 300 Arbeitskräfte beschäftigt.
Bild 9 Freiwillige Feuerwehr Einsiedel 1879
Die fortschreitende Industrialisierung hatte eine höhere Menschenkonzentration sowie eine enorme Wertsteigerung (z. B. Fabriken, Wohnsiedlungen) zur Folge. Beides musste vor Feuer und anderen Gefahren geschützt werden. Um diesen Schutzbedürfnissen der Bürger und Bauern gerecht zu werden, wurde 1879 die Freiwillige Feuerwehr Einsiedel gegründet. 1929 wurde die erste motorisierte Feuerlöschpumpe angeschafft. Das Bild zeigt ein Löschfahrzeug Elite S 18, Baujahr 1922.
Dargestellt von der Einsiedler Jugendfeuerwehr.
Bild 10 Einsiedler Brauhaus seit 1885
Was liegt näher als Fabrikant von Brauerei und Mälzmaschinen, als sich sein Bier selber zu brauen? Aus diesem Grund rief der Maschinenfabrikant Emil Schwalbe im Jahre 1885 die "Privatbrauerei Emil Schwalbe" als Nebenbetrieb ins Leben. Am 22. Februar 1886 war es endlich soweit, das erste Fass Bier wurde angestochen. Das Bier schmeckte den Einsiedlern so gut, dass die Anlage bald vergrößert werden musste. Die Kapazität wurde 1895 erweitert, hinzu kamen neue Kellereien, eine Kühlanlage und ein Kesselhaus. Grund genug für den Firmengründer, das Unternehmen 1903 in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Das damals produzierte "Einsiedler Böhmisch" bekam viele Auszeichnungen. Das Sudhaus wurde 1907 vergrößert. Bis heute prägt der Turm mit der Uhr das Aussehen der Brauerei. Im Jahre 1910 konnte die Privatbrauerei auf einen Ausstoß von 52.000 Hektolitern verweisen. Das Bild zeigt den Gründer Emil Schwalbe und die zwei Werbebuben in historischer Kleidung. Des Weiteren sind Brauer aus der Gründerzeit zu sehen.
Bild 11 Talsperre Einsiedel 1890 - 1894
Vor 110 Jahren entschlossen sich die Chemnitzer Stadtväter zum Bau der Talsperre Einsiedel. Noch heute kommt auch aus diesem wichtigen Trinkwasserreservoir Wasser für die Chemnitzer. Ihr Trinkwasserlieferant - die Stadtwerke Chemnitz AG - verführt Sie in diese Zeit. Es stellen sich der Neptun der Talsperre und seine Nixe vor. Die Einsiedler Wasserwerksanlagen erhielten zur damaligen Zeit internationale Anerkennung auf den Weltausstellungen 1900 in Paris und 1904 in St. Louis. Stadtbaurat Hechler und Wasserwerksdirektor Nau, die als Väter der damaligen technischen Meisterleistung gelten, sind mit ihren Gattinnen auf Einladung der Südsachsen Wasser GmbH, dem heutigen Betreiber des Wasserwerkes, beim Festumzug zu Gast.
Bild 12 Sparkasse Einsiedel seit 1899
Die Sparkasse Chemnitz präsentiert sich mit einem Werbefahrzeug und weist auf die Gründung der Sparkasse in Einsiedel 1899 hin. Mitarbeiter der Sparkasse begleiten den Wagen.
Bild 13 Grundschule Einsiedel 1903
Ein großes Modell der 1903 erbauten Schule wird von Bauarbeitern mit historischen Werkzeugen und Baumaterial und von singenden Kindern begleitet.
Dargestellt von den Lehren und Schülern der Grundschule Einsiedel.
Bild 14 Historische Schule
Die Tische und Bänke der Schüler, das Pult für den Herrn Lehrer und der Kartenständer haben sich in den letzten 100 Jahren deutlich verändert. Das Schulmuseum Ebersdorf erlaubt uns Einblick in eine "Schulstube" vor 100 Jahren.
Dargestellt von den Schülern des Einsiedler Gymnasiums.  
Bild 15 Fischerschmiede seit 1909
Dargestellt wird die bis 1958 in der Hauptstraße 74 befindliche Schmiede von Max Fischer. Zwei Kaltblutpferde ziehen einen zweiachsigen Wagen. Es werden Schmiedearbeiten vorgeführt. Auf dem Wagen befinden sich eine Feuerstelle (Glut/Holzkohle), ein Blasebalg und ein Amboss. Geschmiedet werden Hufeisen. Der Wagen ist mit Informationen zur Schmiede ausgestaltet. Die Schmiede sind historisch gekleidet.
Bild 16 1. Weltkrieg 170 Gefallene
Das Bild zeigt Soldaten eines sächsischen Infanterieregimentes mit Kavallerie, Artillerie und Train. Das umfangreiche Bild soll den I. Weltkrieg mit Verehrung der Monarchien, mit dem ungeheuren Materialeinsatz, mit der Verpflegung der Truppe und auch mit dem Elend der Verletzten und Toten darstellen. Historische Militärmusik aus dem Grammophon steigert den Eindruck beim Zuschauer.
Bild 17 Envia M
Der führende regionale Energiedienstleister in den neuen Bundesländern, die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), ist in Einsiedel seit langem zu Hause. Seit mehr als einem Jahrhundert sind das Unternehmen und seine Vorgänger Garant für eine sichere, preiswerte und umweltfreundliche Stromversorgung im Erzgebirge. Im Jahr 2004 wendet der Energiedienstleister 6,1 Millionen Euro für die Verbesserung der Strom-Infrastruktur in der Region auf. Geschäftskunden bietet enviaM neben Strom auf Wunsch auch Wasser, Wärme, Telekommunikation und energienahe Dienstleistungen. Privatkunden kommen in den Genuss der Kundenkarte mit Preis- und Leistungsvorteilen bei vielen attraktiven Freizeiteinrichtungen vor der heimischen Haustür. Sitz des Unternehmens ist Chemnitz.
Bild 18 Die Goldenen 1920er Jahre
Die Erschütterungen der deutschen Gesellschaft nach dem verlorenen 1. Weltkrieg, die nachfolgenden Unruhen mit Putschversuchen von Links und Rechts und die Inflation waren in ganz Deutschland zu spüren, auch Einsiedel war betroffen. Seit 1924 gab es einen wirtschaftlichen Aufschwung und einen enormen gesellschaftlichen Umbruch. Die steife Gesellschafts- und Kleiderordnung der Kaiserzeit wurde radikal abgelöst. Besonders die Frauenmode und die Emanzipation der Frau waren völlig neu. Junge Frauen gingen mit kurzem Rock und freiem Knie mit ihren Freundinnen ohne Herrenbegleitung in die Tanzsäle. Solche Freizügigkeiten wären 20 Jahre früher unvorstellbar gewesen. Viele Arbeiter verdienten erstmals einen guten Lohn, es wurden rauschende Feste gefeiert und die Jahre bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise blieben in der Erinnerung als die Goldenen Zwanziger haften. Das Bild zeigt junge Leute in Kostümen der 1920 er Jahre.
Bild 19 Ballsaal Waldesrauschen 1925
Das Restaurant und Hotel Waldesrauschen mit eigener Konditorei war ein Haus mit hohem Komfort, welches vor allem von wohlhabenden Chemnitzer Kaufleuten besucht wurde. Das Restaurant war die Krone des Einsiedler Ausflugsverkehrs, während die Arbeiter in großen Scharen mit dem Zug nach Einsiedel kamen, im Wald spazieren gingen und in einfachen Restaurants gegessen haben, fuhren die wohlhabenden Chemnitzer mit dem Auto in das Restaurant Waldesrauschen. Es gab als absolute Besonderheit mittwochs Gesellschaftstanz und vielfältige Vergnügungen bis hin zur Sommerrodelbahn. Durch die zahllosen Besuche von betuchten auswärtigen Gästen wurde das Restaurant Waldesrauschen und Einsiedel als Ausflugs- und Wandergebiet weit über Chemnitz hinaus bekannt und berühmt.
Bild 20 NS-Diktatur 1933 - 1945
Nach den Krisenjahren hatte die Nazipartei in Deutschland Anfang 1933 die Regierungsgewalt übernommen und organisierte die Unterdrückung anders Denkender. Auch in Einsiedel wurde die Presse gleichgeschaltet, das heißt, es durften nur nazistische Meinungen gedruckt werden. Das vielfältige Vereinsleben wurde durch Verbote auf die dem Naziregime willfährigen Vereine begrenzt. Diese Aktion hieß Gleichschaltung der Medien und Vereine. Viele Einwohner Einsiedels haben sich diesem Druck, wenn auch mit mehr oder weniger Unbehagen, gefügt. Nach dem politischen Wirrwar der Krisenzeit waren viele Einsiedler und darüber hinaus viele Einwohner in Deutschland bereit, den Parolen der Nazis ein Stück weit zu folgen. Im Bild gezeigt werden Vereinsmitglieder, die sich gleichschalten ließen.
Bild 21 2. Weltkrieg 300 Gefallene
Mit dem II. Weltkrieg sollte die Naziherrschaft über ganz Europa ausgedehnt werden. Die Anti-Hitlerkoalition hat Deutschland ganz nachhaltig zerstört. In Einsiedel sind die Verluste an Bausubstanz besonders der Industrie und an Bevölkerung bis heute nicht endgültig überwunden. Ein Seitenwagengespann mit Wehrmachtssoldaten vermittelt ein Bild des 2. Weltkrieges.
Bild 22 Zerstörung im Luftkrieg 1945
In der letzten Phase des Krieges kamen die Kampfhandlungen spürbar für alle Einwohner in das Gebiet Deutschlands und nach Einsiedel. Unser Heimatort wurde in den Bombenangriffen vom 14. Februar und 05. März 1945 fast vollständig zerstört. Die für den gesamten Ort angegebene Prozentzahl von 93 % Zerstörung gilt als Spitzenwert in ganz Sachsen. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 08. Mai 1945 mussten vor allem Frauen als Ersatz für die Gefallenen bzw. in Kriegsgefangenschaft befindlichen Männer mit den Aufräumarbeiten beginnen. Der Begriff Trümmerfrauen entstand in damaliger Zeit. Es waren nur noch Trümmer wegzuräumen.
Bild 23 Umsiedler suchen eine neue Heimat
Eine weitere Kriegsfolge war die Vertreibung vieler deutschstämmiger Familien aus zahlreichen Gebieten auf dem Balkan, aus dem Sudetenland und aus den Gebieten im Osten, wie Ostpreußen, Pommern und Schlesien. Das ganze Jahr 1945 kamen zu Fuß und mit der Eisenbahn Umsiedler an und suchten eine neue Bleibe, im stark zerstörten Einsiedel war die Suche oft vergeblich.
Bild 24 1949-1989 DDR-Zeit
Die 40 Jahre DDR waren geprägt von dem Bemühen der DDR-Regierung nach sowjetischen Vorbild eine gleichartige klassenlose Gesellschaft aufzubauen. Trotz Vollbeschäftigung und billigen Lebenshaltungskosten blieb die Mangelwirtschaft eine alltägliche Begleitung des Lebens in der DDR. Das Bild zeigt die "stabile Versorgung" mit Rotkraut, Weißkraut und Kohlrabi und die versteckte Verteilung von Mangelware wie Apfelsinen und Bananen, die unter dem Ladentisch lagen und nur mit Beschränkungen zu erhalten waren.
Bild 25 Kirchgemeinde in der Zeit der DDR
Am 5. März 1945 fiel auch die Kirche den Bomben zum Opfer. Die Glockenmodelle sollen auf die Wiederherstellung des Geläutes im Jahre 1949 hinweisen. Der junge Mann mit der Schubkarre steht beispielhaft für die Jugendlichen aus Deutschland und Holland, die im Rahmen der "Aktion Sühnezeichen" der Kirchgemeinde Einsiedel bei ihren Aufbaubemühungen zu Hilfe kamen. Die zerstörte Kirche wurde in den Jahren 1953 - 1966 unter großer Beteiligung der ganzen Kirchgemeinde verändert wieder aufgebaut. Der komplett neu eingerichtete Innenraum erhielt ein monumentales, von Werner Juza gestaltetes Altarbild. Trotz aller Hindernisse, die die Partei- und Staatsführung zur DDR-Zeit jungen Christen in den Weg legte, bekannten sich auch in jenen Jahren Menschen als Konfirmanden zu ihrem Glauben. Seit Anfang der 1980 er Jahre sammelten sich junge Menschen, die Aufrüstung und Kriegsdienst ablehnten, um das Symbol "Schwerter zu Pflugscharen". Wer den Umgang mit der Waffe aus Gewissensgründen ablehnte, konnte sich zum Bausoldaten mustern lassen und wurde entsprechenden Diensten in der Nationalen Volksarmee zugewiesen. Totalverweigerer wurden in der Regel mit Gefängnis bestraft. Für das ganz normale Gemeindeleben, das es neben allen Schwierigkeiten in der DDR auch gegeben hat, stehen die drei Kurrendekinder.
Bild 26 Ferien in der DDR
Mit dem Trabant (von 1957 bis 1991 wurden in Zwickau 3,1 Mio Stück gebaut) ging es in die Ferienheime des FDGB oder der Betriebe, auf die Zelt- und Campingplätze, in Privatquartiere oder in das "befreundete sozialistische Ausland". Im "Dübener Ei" ist es mehr als eng zugegangen, während der Trabant-Kombi mit Dachzelt die Mitnahme größeren Urlaubsgepäcks ermöglichte. Eine Fahrt mit vier Personen an die bulgarische Schwarzmeerküste erforderte trotzdem besondere Leistungen beim Einpacken und bei der Bewältigung der Fahrt. Wer die Wartezeit für den Trabant, die im Autohaus Karl-Marx-Stadt (einem einzigen!) aushing und einen Zeitraum bis zu 12 und 14 Jahren umfasste, noch nicht absolviert hatte, konnte noch mit dem Motorrad in den Urlaub fahren. Die ETZ 250 oder die tschechische Jawa ermöglichten die Fahrt.
Bild 27 Die Wende und Wiedervereinigung 1989 - 1990
Im Jahr 1989 hatten die Einwohner von Einsiedel und der ganzen DDR den Widerspruch zwischen den Versprechungen einer blühenden sozialistischen Gesellschaft und der Realität der Mangelwirtschaft und fehlenden Reisefreiheit voll erkannt. Im Einklang mit weltpolitischen Veränderungen waren die Einwohner nicht mehr bereit stillzuhalten. In den Städten fanden jeden Montag Demonstrationen für Reisefreiheit, freie Wahlen und für Reformen statt. Die DDR-Führung überwiegend im greisenhaften Alter wurde in wenigen Wochen hinweggefegt. Das Bild soll einen Eindruck von Demonstrationen und den aktuellen Forderungen des Herbstes 1989 und des Winters 1990 übermitteln.
Bild 28 F+U Sachsen gGmbH gemeinnützige Bildungseinrichtungseinrichtung seit 1991
Das erste Fahrzeug zeigt die F+U Sachsen gGmbH - Beruf - Arbeit - Karriere. Die F+U Sachsen gGmbH arbeitet seit 1991 erfolgreich auf den Gebieten der beruflichen Weiterbildung, Berufsvorbereitung und -ausbildung. Das Unternehmen betreibt staatlich anerkannte Berufsschulen, berufliche Gymnasien, eine Sprachschule und eine Fernfachhochschule für den berufsbegleitenden Bakkalaureus-Fernstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Im zweiten Fahrzeug werden die Internationalen Projekte und Kooperationen dargestellt. In Jahr 1993 begann eine erfolgreiche internationale EU-Projektarbeit. Das zeigt sich u. a. in den realisierten Projekten. Internationales Trainingskonzept KMU (klein- und mittelständige Unternehmen der Gastronomie und des Tourismus mit Italien (FORCE). Austauschprojekt im Garten- und Landschaftsbau mit Italien (pEfRA 11) . Chancengleichheit für Frauen und Männer mit Frankreich und Spanien (NOW) . Arbeit mit behinderten und benachteiligten Jugendlichen aus Belgien und Luxemburg (HORIZON). Internationale Zusammenarbeit in der Euroregion Erzgebirge mit einer Hotelfachschule aus Tschechien/Chomutov/ INTERREG 11).
Bild 29 Gymnasium Einsiedel seit 1993
Seit 1993 existiert das Gymnasium Einsiedel (behindertenintegriert) eigenständig. In diesem Schuljahr lernen 513 Schüler in modern eingerichteten Fach- und Unterrichtsräumen. Wen wundert es da, dass im vergangenen Schuljahr alle Abiturienten auf Anhieb ihre Abiturprüfung bestanden.
Bild 30 Eingemeindung nach Chemnitz im Jahr 1997
Die Gemeinde Einsiedel konnte in den Jahren von 1990 bis 1996 einen beachtlichen Aufbauprozess realisieren. Die von der Sächsischen Landesregierung angestrebten Reformen zu den Gemeindegebieten und den Kreisgebieten setzten nach einem kurzen Zwischenspiel von Einsiedel im Kreis Stollberg im Jahr 1996 die Eingemeindung nach Chemnitz auf die Tagesordnung. Der Gemeinderat hat sich mit Weitsicht und zugleich mit gewisser Wehmut zu diesem Schritt entschlossen. Einsiedel hat sich als Stadtteil der Großstadt Chemnitz seither positiv weiter entwickeln können.
Bild 31 Kindergarten Einsiedel
Die Betreuung von Kindern im Kindergarten gibt es in Einsiedel seit über 50 Jahren. Die Betreuung der Vorschulkinder erlebte seit 1990 vielfältige Veränderungen und leider immer wieder Einsparungsnotwendigkeiten. In Einsiedel ist es gelungen, einen schönen und leistungsfähigen Kindergarten zu erhalten. Die Kinder fahren in historischen Kostümen im offenen Kremserwagen durch Einsiedel und erfreuen die Zuschauer mit ihren Liedern und Darbietungen  
Bild 32 Kirchgemeinde Einsiedel heute
Das Leben der Kirchgemeinde ist vielseitig bunt und kann nur im Ausschnitt hier dargestellt werden. Auf dem Wagen sitzen die Bläser von Jakobi-Brass, einem Blechblas-Ensemble, das aus unserem Posaunenchor hervorgegangen ist. Den Wagen umgeben Angehörige verschiedener Gemeindegruppen, die regelmäßig zusammen kommen, wie der Mutti-Kind-Kreis, Vorschulkinderkreis, Jungschar, Mädelschar, Sonntagsclub der Kinder, Konfirmanden, Junge Gemeinde, Frauenkreis, Altenkreis, Hauskreise, Kurrende, Kirchenchor, Posaunenchor, Kirchenvorstand. Erst im Miteinander wird die Gemeinde lebendig.
Bild 33 Jagdgenossenschaft Chemnitz - Einsiedel
Die Pächtergemeinschaft der Jagdgenossenschaft Chemnitz - Einsiedel bewirtschaftet 740 ha bejagbare Fläche. Weidgerechtes Jagen ist aktiver Naturschutz und sichert nachhaltig die vorhandene Artenvielfalt. Zur Öffentlichkeitsarbeit gehören auch die Pflege alten Brauchtums. Die Jagdhornbläsergruppe Zschopau erfreut mit ihren Darbietungen.
Bild 34 Fußballverein SV Viktoria 03 e. V.
Der 1903 gegründete Verein zeigt Bilder aus der Fußballgeschichte in Einsiedel, historische Bekleidung von Offiziellen und Spielern, den Brunnen am Gasthof "Drei Eichen" als Waschgelegenheit für die Fußballspieler aller Mannschaften, das Sportlerheim, genannt Höhle, und das Einsiedler Original Max Püchner. Eröffnet wird das Bild von der Frauengymnastiggruppe des Vereins.
Bild 35 Skiverein Einsiedel e.V.
Der Skiverein Einsiedel e. V. setzt die Traditionen des seit 1925 organisierten Wintersports mit 180 Mitgliedern fort. Es steht ein 200m langer, beleuchteter Skihang zur Verfügung, der künstlich beschneit werden kann. Im Bild zeigen die Wintersportler historische und moderne Skiausrüstungen.
Bild 36 Kegelverein Einsiedel e.V.
Der Kegelverein Einsiedel 1990 e.V. führt mit einer Herrenmannschaft in der Stadtliga Chemnitz und einer Jugendmannschaft in der Stadtklasse den Kegelsport wettkampfmäßig durch. Die Mitglieder des Vereines zeigen im Umzug Kegelutensilien.
Bild 37 80 Jahre Schwimmen in Einsiedel
Im Gefolge des gesellschaftlichen Umbruchs nach dem I. Weltkrieg und der Breitenentwicklung der sportlichen Betätigung entstanden in den 1920 er Jahren Bestrebungen zum öffentlichen Schwimmen. Dem ersten 1920 gegründeten Schwimmverein gehörten nur Männer an, eine Frauengruppe wurde 1925 gegründet. Es gab eine Reihe von Problemen zu bewältigen, ehe im Naturbad in der Siedlung, im Emmateich am Mühlberg und schließlich in der Gemeindeeigenen Badeanstalt an der Berbisdorfer Straße, das Schwimmen erlernt und ausgeübt werden konnte. Besonders die Bekleidung der Damen machte den Verantwortlichen (Männern) erhebliche Kopfzerbrechen. Im Bild werden alte Badeanzüge gezeigt, die die Damen mehr verhüllen als zeigen sollten. Der nach 1945 in Paris erfundene Bikini hat das Problem der Verhüllung des weiblichen Knies und weiterer Hautflächen auf ganz andere Weise gelöst.
Bild 38 Einsiedler Gewerbeverein e. V.
Der 1994 gegründete Verein ist ein Zusammenschluss von über 40 Gewerbetreibenden mit dem Ziel der gemeinsamen Werbung und Verkaufsförderung. Der Verein führt jährlich Feste in Einsiedel durch, beteiligt sich am kulturellen Leben der Ortschaft und unterstützt öffentliche Einrichtungen. Das auf dem Festwagen während des Umzuges montierte Spielhaus, geht als Spende des Vereins an den Schulhort. Die Firma Erzgebirgisches Kunsthandwerk W. Glöß stellt traditionelle Produkte auf einem Schiebebock vor.
Bild 39 Haus und Grund Einsiedel e. V.
Der 1995 gegründete Verein ist ein Zusammenschluss von Haus- und Grundbesitzern aus Einsiedel, der sich für die Beachtung der Rechte der Haus- und Grundbesitzer einsetzt. Der Verein unterstützt auch Sammlungen zur Heimatgeschichte.
Bild 40 Rassekaninchenzüchterverein e. V.
Bei der Vereinsgründung im Jahr 1908 stand das Kaninchen als Schwein des kleinen Mannes im Vordergrund, bevorzugt waren Wirtschaftsrassen. Angora-Kaninchen lieferten Wolle und Fleisch. Noch im Jahr 1959 hatte der Verein der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) einen wichtigen Beitrag bei der Ernährung der Bevölkerung zu leisten. Der Ankauf von Kaninchen und Fellen war staatlich organisiert. Die Rassekaninchenzucht dient seit der Gründung des Landesverbandes Sachsen im Jahr 1990 der Erhaltung seltener Rassen, vor allem der Pflege des Vereinslebens und der Förderung der Jugendzüchter sowie der Mitgestaltung des kulturellen Ortsgeschehens. Errungene Leistungen: Kreismeister, Bester Jungzüchter, Jugendkreismeister, Internationaler Champion.
Bild 41 DRK Ortsgruppe Einsiedel
Das Deutsche Rote Kreuz ist wohl die älteste und bekannteste Hilfsorganisation. In Einsiedel erfolgte die Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1952. Die Mitglieder haben in zahllosen Einsätzen praktische Hilfe geleistet und theoretische Kenntnisse weitergegeben. Das Bild zeigt die Entwicklung des Ortsvereins Einsiedel seit 1930.
Bild 42 Seniorenclub Einsiedel
Der Club besteht fast 15 Jahre. Im Frühjahr 1988 begannen die Bauarbeiten im Bahnhofsgebäude. Eigenleistungen der Senioren und Materialgewinnung aus örtlichen Reserven waren damals zwingende Begleitumstände beim Bau. Mitarbeiter des Rates der Gemeinde gehörten zu den freiwilligen Helfern. Am 26. Oktober 1989 fand die Einweihungsfeier des Essenstützpunktes in der Trägerschaft der VS Karl-Max-Stadt-Land statt. Für die Senioren wurden nach und nach Veranstaltungen organisiert und Tages- und Mehrtagesfahrten durchgeführt. Bald reichten die Räume im Bahnhof nicht mehr aus. Nach der Eingemeindung wurde ein Umzug in das Rathaus möglich. Am 9. Oktober 1999 übergab Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert die neuen Räume für die Senioren an die VS Stollberg e. V. Die Senioren haben Freude an den vielfältigen Angeboten in den Bereichen Kultur, Information und Bildung. Die 750]ahr-Feier gestalten sie gern mit.
Bild 43 Klöppelgruppe Einsiedel
Klöppeln ist ein Jahrhunderte altes Kunsthandwerk, das hohe Fingerfertigkeit und Konzentrationsvermögen erfordert. Einige Frauen aus Einsiedel beherrschen die spezielle Technik und stellen anspruchsvolle Schmuckwaren her. Sie bereichern immer wieder das kulturelle Leben in der Ortschaft mit der Ausstellung fertiger Spitzen, Decken u.s.w. und mit der Möglichkeit des zuschauen bei ihrer Arbeit.
Bild 44 Berbisdorf gehört seit 1935 zu Einsiedel
Berbisdorf hat im Mittelalter eine ganz andere Zuordnung als Einsiedel gehabt. Es war Schönburgische Herrschaft und gehörte über 100 Jahre zur Kirche von Ehrenfriedersdorf. 1935 erfolgte ohne Diskussion und Bürgerbeteiligung in einem Weisungsakt der Sächsischen Naziregierung die Eingemeindung nach Einsiedel. Das wirkliche Zusammenwachsen beider Orte brauchte Jahrzehnte. Die Berbisdorfer waren der Auffassung, Einsiedel wolle sich auf Kosten der Berbisdorfer sanieren und manche Einsiedler sahen Berbisdorf als nachgeordnetes Anhängsel. Beide Sichtweisen waren falsch. Es dürfte heute endlich gelungen sein, Berbisdorf als Teil des Stadtteiles Einsiedel zu bewerten. Vor allem nach 1990 entstanden in Berbisdorf viele neue Eigenheime, mit denen ein Bevölkerungszuzug erfolg. Im Bild wird das alte Dorf Berbisdorf mit Kirche, Schule und Turnhalle gezeigt. Gegenwärtig vorhandene Betriebe, wie Bäcker, Bauhandwerker, Dachdecker, Elektriker, Maler und Gastwirt stellen sich vor.
Bild 45 100 Jahre Fleischerei Edel
Die Fleischerei Edel wurde 1884 in Einsiedel gegründet. Fleischermeister Kerner führt sie in der 5. Generation. Gezeigt wird die Entwicklung der Fleischerei, von alten Schlachtwerkzeugen über Produktionsmaschinen, wie historischer Wurstfüller und Aufschnittmaschine, bis hin zur modernen Ladeneinrichtung mit Kühltheke und elektronischen Waagen und Service im Party- und Imbissbereich.
Bild 46 Firma Elektromeister Peter Grimm
Das Bild zeigt die Erschließung des Ortes mit Elektroenergie 1909 und den Einzug der Elektroenergie im Haushalt, von 1909 bis heute (von Holzwaschmaschine bis Waschautomat). Weiterhin zeigen wir die Firmengründung 1965 und Entwicklung bis 2004 im Wandel der Zeiten, mit Darstellung verschiedener Installationstechniken.
Bild 47 Einsiedler Brauhaus 2004
Unter der Leitung von Frank Kapp und HansDieter Oermann beschäftigt die Einsiedler Brauhaus GmbH rund 110 Mitarbeiter und ist mit einem Ausstoß von über 200.000 Hektolitern die größte Privatbrauerei Ostdeutschlands. Um eine höhere Produktivität im Pack und Palettierbereich zu gewährleisten, wurden im vergangenen Jahr rund 600.000 Euro in zwei neue Roboter investiert. Auch 2004 werden die Kapazitäten der Brauerei mit neuen Tanks erweitert. Die Umstellung der Unternehmensidentität im Jahre 1998 auf die Farben Gold/Dunkelblau und eine konsequente Marketingstrategie tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. So konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ausstoß von 251.000 Hektolitern realisiert werden. Um auch den gestiegenen Anforderungen im Bereich der Logistik Rechnung zu tragen, wurde im Laufe der Jahre ein umfangreicher Fuhrpark angeschafft. Im Bild wird das Einsiedler Brauhaus in seiner momentanen Erscheinungsform auf der Ladefläche eines aktuellen Einsiedler Trucks präsentiert. Das Bild zeigt Brauer, moderne Anlagen und Technik sowie die Größe der Privatbrauerei in Form des Ausstoßes.

Technische Details des Festumzuges zur der 750 Jahrfeier Einsiedel am 20.06.2004

Soldat mit Kind_kl
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Bild

Verantwortlicher

Bildüberschrift

Fahrzeuge

Personen/Tiere

E1

Helga Claus

Reiterstaffel mit 3 Fahnen

 

3/3 Pferde

E2

Jens Prager

Der Alte Einsiedler

 

1

E3

Bernd Obermaier

Herold mit Standarte

 

1

1

Jens Prager

Urkunde vom Papst Innocenz IV. 1254

1 Pferdefuhrwerk

22/2 Pferde

2

Jens Prager

Bauernkrieg und Reformation 1525

 

18

3

Jens Prager

Verträge zwischen Bauern und Adel 1796

1 Pferdefuhrwerk

12/2 Pferde

4

Karl Morgenstern

Kirchenbau 1822-1827

1 VW Transporter
mit Modell Kirche

13

5

Michael Gräßler

Straßenbau 1847

1 Pferdefuhrwerk,
1 Schubkarre

8/2 Pferde

6

Gerhard Wagner

Eisenbahn
seit 1875

1 Zugmaschine mit Güterwagen auf Straßenrollfahrzeug

10

7

Renate Winkler

Entwicklung der Landwirtschaft

1 Kuhgespann,
1 Pferdegespann,
1 Deutz mit Schlepprechen,
1 RS 09 mit Wender 1 Deutz,
1 ZT 300 mit Presse

27/
1 Kuh,
2 Pferde
3 Ziegen
1 Schaf
1 Huhn

8

Anna Meyer

Industrie
ab 1819

1 Historischer Jagdwagen aus der Jahrhundertwende

4/1 Pferd

9

Andreas Edelmann

Freiwillige Feuerwehr Einsiedel 1879

1 LF Elite S18 von 1922,
1 Lanz Bulldog mit TSA
1 TS4 von 1941

26

10

Peter Rauchfuß

Einsiedler Brauhaus
seit 1885

1 Oldtimer

3

11

Frau Clauß

Talsperre Einsiedel
1890 - 1894

1 Fiat

8

11a

Bernd Stabe

Das Wasserwerk
im Wandel der Zeit

1 Framo

6

12

Katja Weinhold

Sparkasse Einsiedel
seit 1899

1 VW Polo

6

13

Timo Nuckelt

Grundschule Einsiedel 1903

1 Tafelwagen mit Modell der Schule

30

14

Cordula Goppold

Historische Schule

1 Pferdefuhrwerk

16/2 Pferde

15

Helga Claus

Fischerschmiede seit 1909

1 Tafelwagen mit Feldschmiede

3/2 Pferde

16

Carsten Claus

1. Weltkrieg 170 Gefallene

1 Trosswagen mit
2 Pferden,
1 zweiachsiger Lazarettkarren mit
2 Ponys, 1 Kanone mit 2 Kaltblutpferden

11/8 Pferde
2 Ponys
1 Esel
4 Hühner

17

envia M

Strom in Einsiedel seit 1909

1 Werbefahrzeug, Kleintransporter

18

18

Cordula Goppold

Die doldenen 20er Jahre

1 Oldtimer

5

19

Rainer Ullmann

Ballsaal Waldesrauschen 1925

1 Traktor “Pionier” mit Hänger und Großbild von “Waldesrauschen”,
1 Drehorgel

18

20

Cordula Goppold

NS-Diktatur 1933-1945

1 Wehrmachtsgespann

5

21

Peter Rauchfuß

2. Weltkrieg 300 Gefallene

1 Wehrmachtsgespann mit Hänger

5

22

Martina Grützbach

Zerstörung im Luftkrieg 1945

1 Multicar mit Trümmer

9

23

Jutta Hofmann

Umsiedler suchen eine neue Heimat 1945

1 Handwagen mit Koffer und Hausrat

5

24

Herr Woitschig

1949-1989
DDR Zeit

1 Framo mit Gemüsestand
1 B100 typisch DDR

11

25

Pfarrer Dzuibek

Kirchgemeinde
in der Zeit der DDR

 

6

26

Ulrich Pique

Ferien in der DDR

1 Trabant 601 mit
Camping-anhänger “Dübener Ei”
1 offener Trabant mit Wohn-anhänger,
1 Jawa 20,
1 ETZ 250,
1 DKW RT

6

27

Andras Böse

Die Wende und Wiedervereinigung 1989/90

1 Trabant 601

14

28

“F+U”

F+U Sachsen gGmbH gemeinnützige
Bildungseinrichtung seit 1991

2 Multicar

14

29

Christian Franke

Gymnasium Einsiedel
seit 1993

1 LKW Merzedes

35

30

Cordula Goppold

Eingemeindung
nach Chemnitz

 

4

31

Frau Schröter

Kindergarten Einsiedel

1 Kremser

16/2 Pferde

32

Elke Schwebe

Kirchgemeinde Einsiedel heute

1 Traktor Deutz mit Rungenhänger

35

33

Bernd Kunze

Jagdgenossenschaft Chemnitz-Einsiedel

1 Traktor Deutz mit Hänger

11

34

Dieter Roscher

Fußballverein
SV Viktoria 03 e.V.

1 Sattelauflieger

66

35

Knut Sorge

Skiverein Einsiedel e.V.

1 VW Transporter
1 Transporter mit Schneekanone

40

36

Jens Hofmann

Kegelverein Einsiedel e.V.

1 Plattenwagen

20

37

Kurt Morgenstern

80 Jahre Schwimmen in Einsiedel

1 Traktor IHC mit Hänger

6

38

Michael Pape

Einsiedler Gewerbeverein
e.V.

1 Sattelzugmaschine mit Pritsche

15

38 a

Barbara Göthel

Erzgebirgisches Kunsthandwerk

1 Schiebock,
1 Handwagen

3

39

Gerd Arnold

Haus und Grund
Einsiedel e.V.

1 LKW

5

40

Gerhard Geschner

Rassekaninchenzüchterverein S134 e.V.

1 Trabant mit Hänger
1 Pferdewagen
1 Handwagen

12/1 Pony
12
Kaninchen

41

Wilhelm Rudi

DRK Ortsgruppe Einsiedel

 

12/1 Hund

42

Steffi Barthold

Seniorenclub Einsiedel

1 Oldtimmerbus

20

43

Sonja Hoffmann

Klöppelgruppe Einsiedel

1 Lanz-Bulldog
mit Hänger

10

44

Rosi Enzmann

Berbisdorf
gehört seit 1935 zu Einsiedel

1 VW T4 Pritsche
1 Kleintransporter
1 Moped, 1 Tafelwagen

19

45

Uwe Kerner

100 Jahre Fleischerei Edel

1 Kleintransporter
1 Hundegespann

5/
1 Hund

46

Peter Grimm

Elektromeister Grimm

1 Transporter T4
mit Hänger

2

47

Peter Rauchfuß

Einsiedler Brauhaus 2004

1 Bier-Tanklastzug
1 Historische Feuerwehr mit Dixiland-Band

9

 

Schilderträger

Schüler vom Gymnasium Einsiedel

47 Schilder mit Beschreibung vom Bild

47

 

Spielmannszug Chemnitztaler

 

 

25

 

Jugendblasorchester Flöha

 

 

18

 

Schalmeienkapelle Großolbersdorf e.V.

 

 

36

Zusammenfassung der Technischen Details des Festumzuges anläßlich der
750-Jahr-Feier von Einsiedel am 20.06.2004

Kirche-Model
Die Gräfin von Düben
nach oben
Modell Schule
Reces
Stecken
SENSEN
nach oben

Aktive Teilnehmer am Festumzug

807

Tiere

54

Pferdegespanne

12

Kuhgespann

1

Hundegespann

1

Traktoren mit und ohne Hänger

10

LKW und Kleintransporter

17

PKW

7

Zugmaschinen mit Tieflader

3

Bus

1

Feuerwehrfahrzeuge

3

Motorräder

5

Moped

1

Verschiedene Wagen zum Ziehen und Schieben

8

Einsiedel-Fahne (80x120 cm, 120x290 cm, 60x60 cm)

10

Sachsen-Fahne ohne Wappen (130x290 cm)mit Wappen (90x155 cm)

2

Sachsenfahne mit Wappen (90x150 cm)

1

Fahne deutsches Kaiserreich s/w/r (90x150 cm)

1

DDR-Fahne

2

DDR-Fahne mit herausgeschnittenem Emblem

2

Ungarn-Fahne

1

Standarte mit Einsiedler Wappen

1

Urkunde vom Papst Innocenz IV - 1254

1

Receß

1

Schild der Teuerungseiche

1

Bild der Strumpffabrik C. F. Lohs

2

Bilder vom zerstörten Einsiedel (Weru, Kaiserhof, Oberdorf)

3

Bild vom Naturbad Einsiedel

2

Transparent: Wir sind das Volk

1

Transparent: Zulassung des neuen Forum

1

Transparent: Wir fordern Reisefreiheit für alle

1

Werbeschilder (Esda, 6 aus 49, Kassenzettel der HO, ATA, Limonade, 2 x Fisch)

6

Schild: Honecker hinter Gittern

1

Schild: Honecker

1

Schild: Kohl

1

Schild: Ulbricht

1

Schild: Gemeinde Einsiedel Landkreis Stollberg

1

Schild: 1997 Einsiedel Stadt Chemnitz

1

Schild: Arbeitsamt Einsiedel

1

Schild: Alle Vereine sind gleichgeschaltet

1

Schild: Es lebe die DDR

1

Schild: Erster ev. Pfarrer Johann Marschner 1547

1

Schild: Stasi in die Produktion

1

Schild: Egon rück das Westgeld raus

1

Sensen

2

stehende Sensen

2

Dreschflegel

4

Stöcke

25

Pflastersteine aus Styropor

13

alte Koffer

3

Werbetafel 750 Jahre Einsiedel

1

Fahnenstangen

4

Zeittunnel

1

Model der Einsiedler Schule

1

Model der Einsiedler Kirche

1

Transparente 750 Jahre Einsiedel

3

Wimpel ketten, grün/weiß und bunt

2500 m

Schilderhäuser mit Schranke

4

Kostüme, eigene Herstellung (ABM)

124

Kostüme, ausgeliehen aus Gornsdorf, Opernhaus Chemnitz und von Privat

206

Zusammenstellung dieser Daten: Regina Schüppel und Bernd Obermaier
Texte zu den Bildern aus der Festschrift 750 Jahre Einsiedel
Fotos zum Teil mein Eigentum, sehr viele wurden mir freundlicherweise von Einsiedler Bürgern zur Verfügung gestellt. Dafür ein herzliches Dankeschön.

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über mich 

2015 © Copyright by Bernd Obermaier  Projektstart: 25.07.2000 aktueller Stand vom 03.01.2015
154 Seiten Einsiedler Geschichte,